Und wieder ging es über Singapur zu unserem nächsten Ziel - Hong Kong. Unser Pass ist stolzer Träger von inzwischen 4 Singapur Stempeln, sogar der nette Grenzbeamte fragt schon ob ich nach Hong Kong wieder nach Singapur zurückkomme. :-)

Am Abend in Hong Kong angekommen geht es durch beleuchtete Strassen mit dem Bus fast vor die Tür unserer Unterkunft. Ein fensterloser 5m2 großer Raum wartet in der Mirador Mansion auf uns, und in den 5m2 ist auch das Badezimmer/Badekammerl/Klo eingerechnet. 
Da mein armes Tablet irgendwo zwischen Bali und Hong Kong den Geist aufgegeben hat, machen wir uns am Montag Vormittag zur Asus Reparaturstelle auf. Und welch ein Wunder, innerhalb von 4 Tagen ist der Bildschirm ausgetauscht und mein Tablet kommuniziert wieder mit mir, der 2 Jahres Garantie sei Dank.

Unsere oberste Priorität ist aber unser Visum für China. Ausgestattet mit Pass und Fotos geht es also zur Botschaft. Leider waren wir nicht die einzigen an diesem Montag die das gleiche Vorhaben hatten uns so werden wir auf den nächsten Tag vertröstet da alle Wartenummern schon vergeben sind.
Am Dienstag kommen wir also ein Stunde vor dem Öffnen der Botschaft an und reihen uns hinter die 50 Wartenden brav die Warteschlange.Der Dialog mit der jungen Dame hinter dem Schalter lief dann ungefähr so ab - frei aus dem Englischen übersetzt :-):

Visadame: "Buchungen von Unterkünften und Zugtickets bitte."
Lukas und Martina: Stille und unauffälliger Blickkontakt um telepatisch die nächste Vorgehensweise zu klären...
V: "Ich brauche die Buchungen der Hotels für die von Ihnen angegebenen geplanten Orte."
LM: "Naja, wir haben ja noch nichts gebucht, da wir ja noch kein Visum haben..."
V: "Zugtickets?"
LM: "Wie gesagt, wir haben ja noch kein Visum, wenn wir keines bekommen..." (Man kann Zugtickets in China übrigens frühestens 20 Tage vor Reiseantritt kaufen, also hätten wir nicht mal alle haben können)

Mit den Worten, dass diese Sachen jedoch die Essenz jedes Reisen sind, werden wir wieder weggeschickt. Alle die uns kennen, wissen aber dass wir so leicht nicht aufgeben. Wir holen uns noch eine Wartenummer und versuchen unser Glück bei einer hoffentlich flexibleren und abenteuerlustigeren Dame. In den 90 Minuten Wartezeit betreiben wir Recherchearbeit und sind diesmal für jede Frage gewappnet.
Unser nächstes Gegenüber nimmt die Sache zum Glück nicht so ernst. Als Buchungsbestätigungen für Hotelzimmer wird ein handgeschriebener Zettel mit 4 aus dem Internet rausgesuchten Hotelnamen samt Adresse akzeptiert und nach Ein- und Ausreistickets wird gar nicht gefragt. Juhuu!
Am Freitag sind wir dann stolze Besitzer eines Chinavisums, das Abenteuer China kann beginnen.
In der Zwischenzeit erkunden wir Hong Kong. 
In der Planning and Infrastructure Exhibition Galery erfahren wir vieles über die Zukunft Hong Kongs, es soll alles GRÖßER und BESSER werden.

Im Central Plaza Hochhaus lassen wir uns zur Aussichtsplattform im 46 Stockwerk fahren und genießen die kostenlose Aussicht und fühlen uns dabei wie in SimCity. 
Im strömenden Regen erklimmen wir die vielen Stufen zum 10.000 Buddha Tempel unter den Augen von 100ten Buddhastatuen die den Weg nach oben Säumen. Oben erwartet uns dann eine schöne trockene Pagode die uns für kurze Zeit Unterschlupf bietet, ein Tempel mit sicher mehr als 10.000 Buddha Statuen und noch einige mystische Wesen.
Wir lassen und mit den Central Middle West Escalators den Berg hochfahren, verlassen sie jedoch in der Hälfte um dem Hong Kong Museum of Medical Sciences einen Besuch abzustatten.
Die fast 1km langen überdachten Rolltreppen sollen das Leben der reichen Bevölkerung auf dem Berg oben erleichtern. Bis 10 am Vormittag fahren sie gestresste Manager den Berg runter und ändern dann die Fahrtrichtung um dann Personen den Berg hinauf zu befördern.
Im Museum, unserem Unterschlupf wegen dem Regen, erfahren wir vieles über Choleraepidemien in der Geschichte Choleras in Hong Kong und dem Streben nach einem Heilmittel.
Im Man Mo Tempel bestaunen wir die vielen Rächerstäbchenspiralen und erwiesen den Göttern unseren Zoll.
Mit der alten Peak Tram lassen wir uns, bei zum Glück wieder schönem Wetter und klarem Himmel, über die Dächer Hong Kongs bringen und beobachten das Angehen der Lichter und den Einbruch der Nacht.
Im beindruckenden Historischen Museum schlendern wir von der Entstehung der Welt bis zum Hong Kong der Gegenwart. Die vielen Nachbildungen der alten Häuser, Schiffe und Landschaften, sowie die Videos lassen uns tief in die Vergangenheit eintauchen und die Zeit vergessen.
Im Chi Lin Nonnenkloster laufen wir durch die Gänge und genießen die Stille.
Das Gefängnismuseum bot einen Einblick in die Geschichte und Gegenwart des Vollzuges und das Leben der Insassen.
Und weil ich ja Vergnügungsparks so liebe durfte auch der Besuch des Oceanparks auf unserer Liste nicht fehlen. In der riesigen Anlage war zum Glück genug Platz für all die Asiaten und uns. Und weil diese ja nicht wirklich auf schnelle und aufregende Fahrten stehen, konnten wir diese den ganzen Tag ohne wirkliche Warteschlagen auskosten. Wir besuchten auch die Pinguine, Seelöwen, Robben und Walrosse und schauten uns eine Delphinshow an. Das Highlight wird aber wohl das Aquarium bleiben, in dem wir uns auf den Boden setzten und uns wie unter Wasser fühlten. Mantarochen, Hammerhaie, Schildkröten und vieles mehr...
Wir hatten auch das Glück die Feuerwehr im vollen Einsatz zu erleben. In dem obersten Stockwerk unseres Hauses ist offensichtlich ein Feuer ausgebrochen. Wer will denn nicht mitten in der Nacht eine Stunde im Pyjama im strömenden Regen auf der Straße verbringen. 
Wir Durchwandern den Temple Street Nachtmarkt, den Flowermarket, den Li Yuen Straßenmarkt, statten dem Ladiesmarket einen Besuch ab und lassen uns auch den Stanley Market nicht entgehen. Umso erstaunlicher die Tatsache, dass wir nicht viel eingekauft haben.
Unseren letzten Nachmittag in Hong Kong verbrachten wir größtenteils am Stanley Main Beach um noch ein letztes Mal - vor China - Sonne zu tanken. Das ein wenig trübe Wasser, dass teilweiße mit Müll und toten Fischen durchgesetzt war lud jedoch auf den zweiten Blick nicht wirklich zum Schwimmen ein.
Zu unserer liebsten Beschäftigung in Hong Kong zählte auf jeden Fall das Essen. Wir kosteten uns durch verschieden Dim Sum Lokale, angefangen bei billigen Straßenständen über schickere Restaurants bis zum berühmten und mit einem Michelinstern ausgezeichneten Tim Ho Wan. Auch wenn wir uns ab und zu doof anstellten (Nein danke, ich brauche keine Suppe, die Dim Sums sind genug - genervter Blick des Kellners und in gebrochenem Englisch die Frage ob ich diese denn gefroren Essen will oder sie lieber doch in der Suppe kochen will) bekamen wir immer etwas Leckeres auf den Teller. Wir müssen jedoch anmerken dass uns persönlich die Strassendumplings mehr geschmeckt haben als die Teigtaschen im Tim Ho Wan für die wir durch die halbe Stadt gefahren sind. 
Postkartengewinnspiel:
Wie schon oben erwähnt war unser Kammerle alias Zimmer in Hong Kong sehr klein. Auf 5m2 fanden ein Bett, ein Schreibtisch mit einem Sessel, ein Mistkübel, ein abgetrenntes Badezimmer mit Klo (auch wenn man entweder bei offener Tür sein Geschäft erledigen musste oder seine Poition um 90° ändern musste), Dusche und Waschbecken, unsere beiden Rücksäcke und wir Platz. Unsere Frage an Euch lautet diesmal:

Wie viel haben wir in Euro für dieses Schmuckstück von Zimmer pro Nacht bezahlt?

Die Person die bis Dienstag (24.09.2013) 23:59 Uhr (GMT+1) auf 2 Kommastellen genau dem wahren Preis am nächsten ist, bekommt von uns eine Postkarte.

LG Martina

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